MODY-Diabetes – Eine seltene, erbliche Form des Diabetes

Jessica Lenth
Jessica Lenth
16. März 2025
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MODY-Diabetes (Maturity Onset Diabetes of the Young) ist eine seltene Form von Typ-3-Diabetes, die aufgrund spezifischer Genveränderungen der Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse entsteht. Trotz Ähnlichkeiten mit Typ-2-Diabetes unterscheidet sich MODY in seinen Ursachen und tritt bereits im Kindes- oder Jugendalter auf – oft ohne die typischen Merkmale wie Übergewicht oder Autoimmunreaktionen.

Schätzungen zufolge macht MODY etwa 1–2 % aller Diabetesfälle aus. Die Erkrankung wird vererbt, sodass sie in betroffenen Familien über Generationen hinweg gehäuft auftreten kann.

Die verschiedenen MODY-Typen

Je nach genetischer Mutation unterscheidet man verschiedene MODY-Formen, die sich in Verlauf und Therapie unterscheiden:

MODY-TypMerkmale
MODY 1 (Mutation auf Chromosom 20)Ähnelt MODY 3, tritt aber später auf und ist seltener.
MODY 2 (Mutation auf Chromosom 7)Beginnt oft schon im Kindesalter, verläuft mild, meist reicht eine Therapie mit Bewegung und Diät.
MODY 3 (Mutation auf Chromosom 12)Häufigste Form, tritt meist um das 14. Lebensjahr auf, oft schwerer Verlauf, erfordert früh Medikamente oder Insulin.
MODY 4Ähnelt MODY 2 mit leicht erhöhten Blutzuckerwerten und mildem Krankheitsverlauf.
MODY 5Vergleichbar mit MODY 1.
Weitere MODY-FormenBislang sind bis zu 14 verschiedene MODY-Typen bekannt (Stand 2019).

Wie wird MODY vererbt?

MODY entsteht durch Genmutationen und wird dominant vererbt. Das bedeutet: Ist ein Elternteil betroffen, besteht eine 50%ige Wahrscheinlichkeit, dass auch die Kinder die Erkrankung entwickeln.

Wann sollte ein MODY-Diabetes in Betracht gezogen werden?

Da MODY oft falsch als Typ-1- oder Typ-2-Diabetes diagnostiziert wird, sollten Familienmitglieder von Betroffenen besonders aufmerksam sein. Hinweise auf MODY sind:

  • Erhöhte Blutzuckerwerte ohne typische Diabetes-Antikörper
  • Schlanke Patienten ohne Insulinresistenz
  • Diabetesfälle über mehrere Generationen in der Familie
Warum ist eine korrekte Diagnose wichtig?

Viele MODY-Betroffene benötigen kein Insulin. Stattdessen kann der Blutzucker häufig mit einer angepassten Ernährung und oralen Antidiabetika reguliert werden. Eine frühzeitige Diagnose kann somit unnötige Insulintherapien vermeiden und eine gezieltere Behandlung ermöglichen.